Lithiumhydroxid ein wesentlicher Rohstoff für die Herstellung von Kathodenmaterial für Batterien. Der Bedarf an Lithiumhydroxid wächst vor allem mit der Produktion von Elektrofahrzeugen und durch die weitere Umsetzung der Energiewende.
Bis zum Jahr 2030 soll sich die Zahl von Elektrofahrzeugen auf 30 Millionen erhöhen.
Lithiumhydroxid ist der Rohstoff für besonders leistungsstarke Kathodenmaterial-Typen, zum Beispiel dem kobaltreduzierten Typ NMC 811.
Im Salar de Uyuni befindet sich das größte Lithiumvorkommen der Erde. Da es viele Magnesiumsalze enthält, galt es bisher als nicht wirtschaftlich verwertbar.
Im Jahr 2016 hat das bolivianische Staatsunternehmen YLB (Yacimientos de Litio Bolivianos) damit begonnen für eine Kaliumchlorid- und Lithiumcarbonat- Produktion am Salar de Uyuni große Verdunstungsbecken zu bauen. Die ersten davon wurden zwei Jahre später in Betrieb genommen.
Durch die Verdunstung wird ein lithiumsulfathaltiges Rohsalz für die Lithiumcarbonat-Produktion gewonnen. Die verbleibende Restsole enthält einen hohen Anteil an Magnesium, allerdings auch den größten Teil des in der Ursprungssole enthaltenen Lithiums. Im klassischen Herstellungsprozess kann die Restsole nicht weiter verwertet werden und wird deshalb entsorgt.
ACISA ist es in Zusammenarbeit mit der thüringischen Firma K-Utec gelungen, Lithiumhydroxid in hochreiner Form direkt aus der Restsole zu gewinnen. Ein großer Vorteil der entwickelten Technologie ist, dass sie kein zugeführtes Wasser benötigt. Gleichzeitig ist das neue Verfahren vergleichsweise kostengünstig.
Die vertraglich garantierte Restsole ermöglicht die Gewinnung von rund 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr. Nur 2% der Fläche des Salars de Uyuni wird durch das gesamte Projekt genutzt.
Der Start der Produktion ist für Ende 2022 geplant.
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Zur Industrialisierung von Lithium am Salar de Uyuni haben ACI Systems Alemania undYLB das Gemeinschaftsunternehmen YLB-ACISA E.M. gegründet. Aufgabe dieses gemeinsamen Unternehmens ist in einem ersten Schritt die technische Realisierung der Produktionsanlage für 40.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Gründung eines weiteren Joint-Ventures zur Herstellung von Kathodenmaterial und Batterien geplant.